Gestern erreichte mich eine Mail unseres Digitalisierungsbeauftragten der VG Bodenheim, Harald Schrank, zum Thema DorfNews und DorfFunk, die ich gerne mit unseren Lesern teilen möchte. In der Mail wurden den DorfNews Reportern eine neue Richtlinie für Berichte mitgeteilt. Die Netiquette für die DorfNews hatte ich ja bereits im Beitrag „4 Wochen DorfNews und DorfFunk – die ersten Erfahrungen“ veröffentlicht und die neue Richtlinie kann man als eine Erweiterung dazu ansehen oder hier nachlesen. Hier die neuen Regeln als Auszug aus seiner Mail:
„Nach zweieinhalb Monaten DorfNews in der VG Bodenheim möchte ich Sie gern rund um DorfNews und DorfFunk auf dem Laufenden halten.
Kommerzielle Beiträge:
Auch wenn für die meisten Reporter weniger interessant, ist das Thema doch juristisch heikel. Deshalb wurde folgende Richtlinie für DorfNews formuliert:
ERLAUBT sind Berichte/Beiträge/Veranstaltungshinweise zu
- – Geschäftseröffnungen und Jubiläen
- – Hinweise auf Veranstaltungen mit Event-Charakter im längeren Rhythmus (Halbjahr oder Jahr) wie z.B. Hoffeste bei Winzern oder Tage der offenen Tür bei gewerblichen Betrieben
- – Saisonale Hinweise auf Öffnungs-/Schließzeiten von Straußwirtschaften
NICHT ERLAUBT sind alle Beiträge mit gewerblichem bzw. Werbecharakter wie Sonderangebote oder regelmäßige Infos zu Dienstleistungen oder (Sonder-)Preisangeboten. Als Orientierung in Zweifelsfällen sollten presserechtliche Standards dienen – hilfreich ist sicherlich immer die Frage: „Müsste dieser Beitrag in einem Druckerzeugnis mit ‚Anzeige‘ markiert werden?“ Ist das zu bejahen, kann der Beitrag in „DorfNews“ nicht erscheinen.
Im obigen Sinne kommerzielle/gewerbliche Beiträge können also nur im „DorfFunk“ gepostet werden.“
Die Diskussion um die sogenannten kommerziellen Beiträge in den DorfNews läuft hinter den Kulissen schon einige Zeit. Begründet werden die neuen Regeln, in einem Kommentar von Harald Schrank zu diesem Artikel, damit, „dass die öffentliche Hand zu „neutraler und objektiver Amtsführung verpflichtet“ sei und in diesem Sinne und auch unter Berücksichtigung des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) keine Werbung machen darf. Auch erfolgte der Hinweis darauf, dass Fraunhofer sich auf mehrere Anfragen hin weigert, jegliche Hilfestellung oder verbindliche Aussage zu dem Thema zu geben (was juristisch gesehen verständlich ist, aber die Frage aufwirft, warum dieses wichtige Thema bei der Konzeption von DorfNews offensichtlich nicht berücksichtigt wurde). Es ist immer bequem, große Visionen und bunte Bildchen zu präsentieren, aber schwierig, dann rechtssichere und funktionale Umsetzungen abzuliefern. „
Schaut man aber auf die Seite der Digitalen Dörfer, so werden dort sogar vollständig kommerzielle Plattformen wie BestellBar und LieferBar den Kommunen angeboten und wurden auch von Kommunen, in der Vergangenheit, realisiert. All dies lässt vermuten das die juristischen Probleme von anderen Kommunen nicht geteilt werden.
Ich finde es schade das die DorfNews die lokalen Geschäfte, Lokale, Unternehmen und Betriebe nicht stärker unterstützen. Wir werden hier, in den Nackenheimer Community und Notizen, die Nackenheimer Geschäftswelt unterstützen und ohne Kosten eingereichte Beiträge veröffentlichen. WIR SIND FROH DAS WIR SIE IM ORT HABEN.
Gerade fand am 11. November 2019 in Göllheim die Ergebnispräsentation aus 5 Jahren „Digitale Dörfer“ statt. Das Fraunhofer IESE, die Modellregionen Eisenberg, Göllheim und Betzdorf- Gebhardshain, das Ministerium des Innern und für Sport sowie die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz präsentierten dort die Ergebnisse der vergangenen Projektjahre. „Dadurch hat sich unsere initiale Idee schnell etabliert: Nicht nur Städte müssen fit für die Zukunft werden, sondern auch gerade die schwächer besiedelten ländlichen Regionen in Deutschland – und perspektivisch weltweit. Sie müssen attraktiv bleiben für Geschäftsleute, Familien, Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die besonderen Herausforderungen für ländliche Regionen können nur durch smarte digitale Lösungen gemeistert werden“, erklärt der Leiter des Fraunhofer-Instituts IESE, Professor Peter Liggesmeyer, auf dieser Veranstaltung. Schade das in der VG Bodenheim, über Regeln, Geschäftsleute und Arbeitgeber stark eingeschränkt werden.
Unser Fazit: Aufgrund der neuen Regeln werden wir nicht mehr alle Beiträge mit den DorfNews teilen können. Wir hoffen auf euer Verständnis.
Zum Abschluss, aus derselben Mail, noch die statistischen Informationen:
„Nachdem wir Anfang Oktober „regulär“ gestartet sind, haben wir gegenwärtig
- ca. 40 Reporter/-innen oder Redakteure/-innen, die in den DorfNews veröffentlichen und
- knapp 1.000 registrierte Benutzer in der DorfFunk-App.
- Das bedeutet rechnerisch, dass bereits ca. 5 % der VG-Einwohner bei DorfFunk registriert sind. “