Dieser Kommentar zeigt meine persönliche Sicht der Ergebnisse und ist sicherlich nicht neutral. Kommentare und Meinungen sind herzlich willkommen.
Wahlbeteiligung und Stimmabgabe.

Die Wahlbeteiligung ist leicht gestiegen (1%), aber noch immer niedrig. Pro Sitz waren 2583 Stimmen erforderlich. In 2009 reichten, aufgrund der niedrigeren Zahl der Wahlberechtigten, bereits 2267 Stimmen für einen Sitz. Die Gemeinde ist gewachsen und hat nunmehr 500 Wahlberechtigte mehr, die bei gleicher Sitzanzahl im Rat, für eine Partei oder Wählergruppe gewonnen werden müssen.
Gewinn- und Verlustrechnung:
Das Bild im Nackenheim ist gespalten.
Während die großen Fraktionen verloren haben, konnten die kleineren Fraktionen einen Zugewinn verbunden.
Nur der FWG ist es damit gelungen einen Sitz hinzuzugewinnen, während die SPD einen Sitz verloren hat.
Im VG Rat gibt es eigentlich nur einen Gewinner.
Die Grünen haben erstmalig kandidiert und sind nunmehr im Rat vertreten. Sie haben ihre 3 Sitze praktisch zu Lasten der FWG (1 Sitz verloren) und FDP (2 Sitze verloren) gewonnen.
Die großen Parteien SPD und CDU haben weiterhin 12 Sitze.
Betrachtungen zum Nackenheimer Ergebnis
Während die CDU, FWG und FDP einen ruhigen, fast emotionslosen Wahlkampf geführt haben, führte die SPD einen harten, fast polemischen, Angriffswahlkampf, der, gerade in ihren Publikationen, aufgrund ihrer Darstellung der Streitthemen, für viel Aufregung unter den anderen Fraktionen führte. Leider hielt es die SPD nicht für nötig, auch nur in einer einzigen Veranstaltung für Bürger ihr Programm vorzustellen.
Diese Art des Wahlkampfes führte nicht zum gewünschten Ergebnis. Der Wähler in Nackenheim hat, sowohl bei der Ortsbürgermeisterwahl, dem Gemeinderat, als auch bei der Wahl des VG Rat die SPD abgestraft. Dies hat in Nackenheim sogar zum Verlust eines Ratssitz geführt. Bei der Wahl des VG Rates hat die SPD durch Zugewinne in Bodenheim nicht das schlechte Nackenheimer Ergebnis ausgleichen können.
Man darf gespannt sein, wie sich der Wahlkampf der SPD bei der Stichwahl zum Ortsbürgermeister auswirkt. In 2009 lag vor der Stichwahl die SPD Kandidatin nur mit 4,3% zurück. In 2014 liegt die SPD Kandidatin mit 13,2% hinter der CDU zurück.
Ich denke dass die Bürger hier deutlich gemacht haben, dass in der Kommunalpolitik nur durch Zusammenarbeit etwas erreicht werden kann. Ich bin gespannt ob die SPD in den nächsten 14 Tagen ihre Strategie ändert.
Bei der Wahl in Nackenheim zeigen sich sowohl die FDP, als auch die FWG als Gewinner.
Während dies sich dies für die FWG, mit dem Zugewinn eines Ratssitzes in Nackenheim auszahlt, geht die FDP leer aus und verfehlt, wenn auch nur knapp (es fehlen ihr etwa 250 Stimmen, bzw. 11 Listenstimmen), ihr Ziel weitere Ratssitze hinzuzugewinnen. Bei der Wahl des VG Rates haben sowohl die FDP als auch die FWG, Verluste einstecken müssen und Sitze verloren.
Der FDP ist es nicht vollständig gelungen, das positive Ergebnis von Moritz Mergen auf die gesamte Liste zu übertragen. Während er als Bürgermeisterkandidat 11,2% der Stimmen einfuhr, konnte die FDP bei den Gemeinderatswahlen nur 6,5% gutschreiben. Viele der FDP Wähler haben zwar gezielt die Top 3 Kandidaten ausgewählt, aber nicht berücksichtigt, dass die Gesamtzahl der Stimmen über die Anzahl der Ratssitze entscheidet. (Wenn man nur die Top 3 mit jeweils 3 Stimmen bedenkt, ohne die Liste auszuwählen, verschenkt man 13 Stimmen).
Erstmalig sind die Grünen im VG Rat eingezogen. 3 Sitze auf Anhieb sind ein stolzes Ergebnis. In den Wahllokalen Nackenheims erreichten die Grünen immerhin 8,1%. Mit Margot Hein zieht auch eine Nackenheimerin in den Rat der VG ein.
Das bringt mich zu den Shootingstars der einzelnen Listen. Also die Ratsmitglieder die vom hinteren Teil ihrer Listen, nach Vorne gewählt wurden.
- CDU VG, Heinz Hassemer, von Platz 17 auf 5
- CDU Nackenheim, Berthold Schmitz, von Platz 19 auf 9
- FWG VG, Rene Nauheimer, von Platz 7 auf 2
- SPD Nackenheim Gerald Auber, von Platz 12 auf 7