Telekom kündigt Volumenbegrenzung bei DSL Neuverträgen an

Rechtzeitig zur gestrigen Sitzung des Internet AK Nackenheim erfreute uns die Telekom mit der Ankündigung zur Volumenbegrenzung für DSL Neuverträge. Unter dem Titel „Telekom ändert Tarifstruktur fürs Festnetz  kann man auf den Seiten der Telekom die Bedingungen nachschauen. Dort kann man lesen:

Ab dem 2. Mai 2013 sind folgende Volumina in den Festnetztarifen integriert:

·         Tarife mit Geschwindigkeiten bis zu 16 Mbit/s: 75 GB

·         Tarife mit Geschwindigkeiten bis zu 50 Mbit/s: 200 GB

·         Tarife mit Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s: 300 GB

·         Tarife mit Geschwindigkeiten bis zu 200 Mbit/s: 400 GB

Richtigerweise weist auch die Telekom darauf hin, dass Volumenbegrenzungen bei Mobilfunkverträgen bereits Anwendung findet. Bei mir bedeutet dies bereits heute das meine LTE basierende Internetverbindung nach Überschreiten des abgeschlossenen Volumens auf eine Verbindungsgeschwindigkeit von 384 Kbit/s gedrosselt wird. Danach muss ich entweder ein Volumenpaket (10 GB für ca. 15,- Euro) zubuchen, oder meinen Vertrag generell auf ein höheres Volumen (plus 20 GB für ca. 20 Euro) erweitern.

Die Telekom schreibt weiter:

Vor der technischen Realisierung bekommen Kunden die Möglichkeit, ihren Datenverbrauch im Kundencenter im Internet nachzuvollziehen. Im Schnitt verbraucht ein Kunde heute 15 bis 20 Gigabyte (GB). Das geringste integrierte Datenvolumen wird 75 GB betragen. Neben dem Surfen im Netz und dem Bearbeiten von Mails ist dieses Volumen beispielsweise ausreichend für zehn Filme in normaler Auflösung plus drei HD-Filme, plus 60 Stunden Internetradio, plus 400 Fotos und 16 Stunden Online-Gaming.“

Diese Möglichkeit habe ich bei LTE bereits heute. Da wir eigentlich keine Filme oder Serien über das Internet schauen, kommen wir in unserem 2 Personenhaushalt auch tatsächlich mit 15 – 20  GB pro Monat zurecht. Allerdings muss man hierzu auch sagen, dass wir auf 30 GB laut Vertrag limitiert sind, also bereits sehr vorsichtig mit unserer Volumenbegrenzung umgehen.

Da wir auch einen DSL-Call and Surf Festnetzanschluss von der Telekom, mit der sagenhaften Bandbreite von 768 Kbit/s, unser Eigen nennen, habe ich direkt mal nachgeschaut was die Beschränkung für diesen Vertrag bedeuten wird. Eine Tabelle der Uni Osnabrück verdeutlicht dies. Bei dieser Geschwindigkeit könnte ich jeden Tag 8 Stunden aus dem Internet Daten laden um die 75 GB pro Monat zu erreichen. Aber wie gesagt ich darf dann diese Übertragungen nicht unterbrechen, sonst dauert es etwas länger.  

Auch wird von der Telekom die 2-Klassen-Politik zur Bandbreite, die es bei Mobilfunkangeboten bereits lange gibt, weiter ausgebaut. Die Telekom verabschiedet sich – auch, wenn sie das vermutlich bestreiten würde, mit der Drosselung en passant vom Prinzip der Netzneutralität. Eigene Dienste wie „Entertain“ (das Streaming-Angebot der Telekom) zählen nicht zum Datenvolumen und sind von der Drosselung ausgenommen. Das gibt es ja bei den Mobilfunktarifen und Spotify (Musik-Streaming-Angebot der Telekom) schon länger.

 

Der AZ von heute ist zu entnehmen das auch andere Anbieter solche Drosselungen planen, bzw. bereits im Kleingedruckten realisiert haben. (Quelle: Rhein Main Presse, Allgemeine Zeitung, Ausgabe Landskrone vom Mittwoch, 24. April 2013, „Telekom schickt in die digitale Steinzeit“.) Andere Anbieter planen dies wohl zurzeit noch nicht. Auch im Kleingedruckten des EWR konnte ich eine solche Regelung nicht entdecken.

 

telekomwiewirhandeln

Immer wieder erfreut es mich die Unternehmenspräsentation der Telekom anzuschauen. Wiedermal ist es dem Unternehmen gelungen ihre Kunden zu begeistern.

 

 

(Quelle: Unternehmenspräsentation der Telekom)

 

Mein etwas „böses“ Fazit zu dem Thema als Nackenheimer:

·         Wenn die Telekom nicht einen 5-stelligen Beitrag von Nackenheim erwarten würde um mir und den anderen Bürgern das Erreichen des Limits überhaupt zu ermöglichen, also die Mehreinnahmen in den Netzausbau investieren würde, könnte ich das ja noch verstehen.

·         Wenn die Telekom die Volumen in den LTE Verträgen gleichzeitig auf 75 GB im Basisvertrag anheben würde, könnte ich dies ja noch verstehen.

·         Und was das Thema Telekom DSL in der Frankenstr. betrifft muss ich sagen das mir das nichts ausmacht, da ich den Unterschied zwischen 768 Kbit/s (normal)  und 384 Kbit/s (gedrosselt) einfach nicht bemerken werde.

In Kürze geht die Befragung des Internet AK Nackenheim online. Mal schauen welche Anforderungen andere Bürger Nackenheims an ein qualitatives Internet haben.

Ein Gedanke zu „Telekom kündigt Volumenbegrenzung bei DSL Neuverträgen an

  1. Jan Fröhlich

    Guten Tag,
    sehr schöner Artikel erstmal.
    Ich möchte Sie aber auch darauf hinweisen, dass der Unterschied zwischen dsl 768 und dsl 384 sehr wohl merkbar ist, extrem langsam ist natürlich beides. Nehmen wir als Beispiel mal Internetseiten wie Youtube oder das versenden eines größeren Anhangs per e-mail. Der Upload wird ja auch gedrosselt.

    Außerdem fände ich es gut, wenn Sie darüber schreiben würden, dass die Telekom vor hat in Verträgen, welche Internet und Festznetztelefonie enthalten, auf Voice over IP Telefonie umschalten will. Bei so einer geringen Bandbreite wie DSL 1000 ist es damit nicht mehr möglich gleichzeitig im Internet zu surfen und zu telefonieren.

    Mit freundlichen Grüßen
    Jan Fröhlich

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